Was ist die Steigerungsform von „solidem Fundament“?
Sehr geehrter Herr Steinmetz, mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel „Münster bleibt ein Sanierungsfall“ im Mitteilungsblatt der Gemeinde Münster vom 7. Januar gelesen.
Ich freue mich sehr, dass Sie allen politisch Aktiven in Münster die Hand reichen und zu einem vertrauensvollen, in der Sache unterschiedlichen, aber wertschätzenden Miteinander aufrufen. Diese Einstellung treibt auch mich und meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter der FDP in Münster und Altheim in unserem Engagement an.
Sollten die Freien Demokraten am 14. März nach 23 Jahren wieder in das Gemeindeparlament einziehen, freue ich mich auf gemeinsame Arbeit zum Wohle Münsters.
Es waren für mich aber dann doch einige zum Teil irritierende Inhalte in Ihrem Artikel, die ich gerne kommentieren möchte.
Sie erwähnen bei Ihren Ausführungen Zahlen ab dem Gemeindehaushalt 2009. Diese mögen alle richtig sein, aber wie bringen uns diese mittlerweile zwölf Jahre alten Zahlen zukünftig voran? Wo liegt der Mehrwert für eine zukunftsweisende Politik mit dem Blick nach vorn – nun ausgehend von einer durch Covid-19 deutlich veränderten und gewandelten Gesellschaft? Ich bin der Überzeugung, dass unser Augenmerk auf die Zukunft, nicht die Vergangenheit, gerichtet sein sollte.
Akzeptieren wir den „Zahlenfriedhof“ als dem beginnenden Wahlkampf und dem verständlichen Wunsch nach Abgrenzung zu anderen Parteien geschuldet, bleibt für mich ein zweiter noch wichtigerer Punkt, der tatsächlich zukunftsweisend ist: Die Bewertung der finanziellen Situation der Gemeinde zum Zeitpunkt der Amtsübergabe des scheidenden Bürgermeisters Gerald Frank an Joachim Schledt. Sie schreiben dazu (Zitat): „Joachim Schledt … kann auf einem stabilen Fundament aufbauen.“
Ich erinnere mich daran, dass der Gemeindevorstand 2019 eine Haushaltssperre verhängen musste, da die Einnahmen nicht die Verpflichtungen decken konnten. Im Jahr 2020 wurde ebenfalls eine Haushaltssperre verhängt und für 2021 und die Folgejahre ist ein Haushaltssicherungskonzept erforderlich, das den Handlungsspielraum unserer Heimatgemeinde weiter enorm einschränkt.
Ein Vorwurf liegt mir aufrichtig fern! Eine Fehleinschätzung der finanziellen Entwicklungen kann passieren, aber wenn Sie das Ergebnis als „stabiles Fundament“ bezeichnen, bin ich sehr gespannt, welche Steigerungsformen Ihnen einfallen, wenn das Haushaltssicherungskonzept nicht mehr erforderlich sein wird, oder Münster gar einen Überschuss erwirtschaftet.
Ich wünsche mir, dass wir diesen Augenblick dann gemeinsam mit CDU und ALMA-Die Grünen in der Gemeindevertretung feiern können. Hoffentlich dann mit einer FDP in Fraktionsstärke im Gemeindeparlament!
Es grüßt Sie herzlich Ihr Jörg Schroeter
Vorsitzender im FDP-Ortsverband Münster und Altheim