Volles Haus beim Jahresempfang von FDP Münster-Altheim und Eppertshausen
Für den Aschermittwoch hatten die FDP-Ortsverbände von Münster-Altheim und Eppertshausen zum gemeinsamen Jahresempfang geladen.
Das Thema des Abends im Eppertshäuser Haus der Vereine hatte keinen rein parteipolitischen, sondern vielmehr gesellschaftlichen Bezug. Beleuchtet werden sollte das Spannungsfeld zwischen dem gesellschaftlichen Zusammenleben und den zunehmenden populistischen Strömungen in unserem Land.
Mit der Themenwahl lag man offensichtlich richtig, denn trotz des Termins nach der närrischen Session und zahlreichen Parallelveranstaltungen am Aschermittwoch fanden mehr als 50 Interessierte den Weg nach Eppertshausen.
Stefan Ruppert spannte in seiner Rede einen Bogen vom Erstarken der politischen Ränder in der Weimarer Republik über die junge Bundesrepublik, in der Parteien wie KPD und NPD eine eher unbedeutende Rolle gespielt hatten, bis in die derzeitige politische Landschaft mit der Partei Die Linke und der AfD an den Rändern des Parteienspektrums. Ruppert beschrieb weiterhin anschaulich, wie sich aus seiner Sicht der Politikstil in den letzten Jahren geändert habe. Der Ton sei nicht nur rauer geworden, sondern zunehmend auch persönlich diffamierender. Auch sei er erschrocken, wie aus der Anonymität der sozialen Medien heraus Hasstiraden bis hin zu Drohungen gegen seine Familie ausgesprochen würden - und er sei hier kein Einzelfall.
Die Versuchung, persönliche Angriffe mit gleicher Münze heimzuzahlen sei aber in keinem Fall richtige Weg, so Ruppert. Den Parteien der politischen Mitte müsse es gelingen, argumentativ gegenzuhalten und falsche Behauptungen und Lügen zu entlarven.
Natürlich wurde auch die Wahl in Thüringen thematisiert. Stefan Ruppert machte klar, dass in einer Demokratie die Wahl eines Ministerpräsidenten nicht ausschließlich zwischen linken oder rechten Kandidaten bestehen dürfe. Einen Kandidaten der Mitte aufzustellen, wie am 5. Februar im Erfurter Parlament geschehen, sei man den Bürgerinnen und Bürgern schuldig gewesen. Dass man dabei in eine Falle der AfD gelaufen sei, wäre aber mehr als bedauerlich gewesen. Aus diesem Fehler müsse man lernen. Die FDP könne sich dafür nur aufrichtig entschuldigen.
Zum Schluss seiner Rede drückte Stefan Ruppert seine Sorge darüber aus, dass die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft dem Grundgedanken eines sozialen Miteinanders zuwiderlaufe. „Bringen Sie sich in die Gesellschaft aktiv ein! Engagieren Sie sich in Ehrenamt, Sportverein und auch im persönlichen Umfeld für andere.“ Dies sei für jeden Einzelnen die beste Möglichkeit die Zivilgesellschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und Radikalität und Extremismus entschieden entgegenzutreten.
Nach dem Vortrag und einer Fragerunde standen die Gäste noch lange beisammen und diskutierten über die neuen Erkenntnisse. „Ein gelungener Jahresauftakt der beiden FDP-Ortsverbände“, so das Fazit der Organisatoren, Jörg Schroeter aus Münster und Aria Zahedi aus Eppertshausen. Beide freuen sich auf weitere gemeinsame Initiativen.