Redebeitrag zum Thema "Muna Museum", GVS vom 01.11.21

Redebeitrag FDP-Fraktion „Muna Museum“

GVS am 1. November 2021

Wenn kein Geld da ist, dann muss man sparen, das weiß nicht nur die schwäbische Hausfrau. Das naturpädagogische Museum hinter dem Breitefeld ist in Zeiten voller Kassen ein schönes Projekt, das den Ort bereichert (…). Wir sprechen uns zum gegenwertigen Zeitpunkt gegen diese Investition aus, denn sie ist etwas für die Außenwirkung der Gemeinde und derzeit finanziell nicht leistbar.

Diese Aussage haben wir als FDP in unserem Wahlprogramm Ende letzten Jahres getätigt. Zu dem Zeitpunkt war der Haushalt mit einem Defizit von etwa 1,5 Mio. € in einer schlimmen Verfassung. Die Haushaltslage ist immer noch nicht gut, aber wesentlich besser als zum damaligen Zeitpunkt. Da ist es für selbstverständlich gewesen in den letzten Wochen über diesen Programmpunkt noch einmal intensiv nachzudenken. Dies zeigt auch der gemeinsame Antrag mit der CDU aus der Sitzung der Gemeindevertretung vom 20.09., in dem wir weitere Informationen eingefordert hatten.

Was uns nach eingehender Diskussion auch in der Fraktion zu einer Meinungsänderung geführt hat, sind im Wesentlichen 3 Argumente:

  1. Uns fehlte genau wie der CDU ein transparentes Konzept der Ausstellung und der noch anstehenden Kosten sowie ein Projektplan. Dies wurde durch die Verwaltung in der letzten Sitzung des Baus-, Planungs- und Umweltausschusses geliefert.
     
  2. Das Muna-Museum kostet uns jetzt noch einmal etwa 33.000 €. Allein 23.000 € werden für Planleistungen, Konzeption und Ausstattung des Museums benötigt. Dieses Geld wäre nicht verloren, wenn es zu irgendeinem Zeitpunkt erforderlich würde, dass Muna-Museum zu schließen und die Ausstellung an anderer Stelle der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, wovon wir aber nicht ausgehen.
     
  3. Das Areal der alten Munitionsanlage ist zumindest in Westdeutschland einmalig. Ein ehemaliges Munitionslager der Wehrmacht, nach dem II. Weltkrieg als Munitionslager der US-Streitkräfte für Atomwaffen genutzt und heute als naturüberlassenes Areal zur Auswilderung von Wisenten und demnächst auch für Przewalski-Pferde eingerichtet, ist etwas ganz Besonderes. Diese Geschichte ist es wert erzählt zu werden.

 

Bleibt uns noch wichtig festzuhalten, dass die monatlichen Betriebskosten eine Summe von etwa 1.000 € nicht übersteigen sollten. Ob gleich zu Beginn eine Toilettenanlage erforderlich ist und das Museum wöchentlich an 3 Werktagen und an den Wochenenden geöffnet sein muss, auch darüber ist sicher noch zu reden. Dies legen wir aber vertrauensvoll in die Hand des Gemeindevorstands.

Wie Sie sehen, sind wir als FDP-Fraktion guten Argumenten gegenüber aufgeschlossen.

Wir werden also heute dem weiteren Ausbau zustimmen.