Redebeitrag zum Antrag der SDP-Fraktion "Hochwasserschutz an der Gersprenz auf Amtsebene forcieren", GVS vom 06.09.2021

Wie schon einige Male in dieser Legislatur hat die Verwaltung und der Gemeindevorstand– in diesem Fall der Bürgermeister höchstselbst – die Idee eines Antrags aufgegriffen, bevor dieser in der Gemeindevertretersitzung beraten und beschlossen wurde.

Wir von der FDP finden das gut, denn manche Idee ist so wichtig, dass man im Rathaus vielleicht einen Anstoß braucht, es aber keiner Beschlussfassung dieses Gremiums bedarf.

Lassen Sie mich dennoch ein paar Bemerkungen zum Hochwasserschutz in der Region machen:

Ende 2015 hatte die Gemeindevertretung beschlossen, die vorgeschlagenen Maßnahmen zum Hochwasserschutz für den Ortskern umzusetzen. Seitdem ist in Münster nichts passiert!

Für den Hochwasserschutz ist aber dennoch einiges umgesetzt worden, denn der Schutz vor Hochwasser beginnt an der Gersprenz schon weit vor Münster.

4 Retentionsräume sind bereits oberhalb Münster in Betrieb

3 Retentionsräume – davon 2 oberhalb von Münster – sind in Planung

5 Renaturierungen oberhalb Münster, die nicht nur dem Naturschutz, sondern auch dem Hochwasserschutz dienen, sind umgesetzt

In Summe sind nach meinem Kenntnisstand 1.050.000 qm Rückhaltebecken fertiggestellt.

Allerdings sind die meisten dieser Becken mit HQ 50 – also einem 50-jährigen Hochwasser – klassifiziert. Ein Starkregenereigniss, wie zuletzt zum Beispiel an der Ahr erlebt, könnte also dennoch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu einer Überschwemmung unseres Ortskerns führen.

Es ist aus unserer Sicht nur zu verständlich, dass sich besorgte Bürger mit Ihren Fragen zum Hochwasserschutz an die Verwaltung und an die Münsterer Fraktionen gewandt haben.

Inzwischen ist in Münster eine Bürgerinitiative gegründet worden, die gemeinsam mit unserem Bürgermeister das Regierungspräsidium angeschrieben hat, um die Dringlichkeit der für Münster bereits2015 beschlossenen Maßnahmen anzumahnen.

Damit ist aus unserer Sicht der Antrag der SPD-Fraktion durch die Verwaltung in Angriff genommen worden.

Wäre dies nicht so, hätten wir dem Antrag zugestimmt. So aber sehen wir diesen als bereits in Arbeit und regen an, dass die SPD-Fraktion den Antrag zurücknimmt.

Einen Wunsch haben wir aber doch:

Es ist gut und wichtig für uns und die besorgten Bürgerinnen und Bürger, dass über den Fortgang in der Sache durch den Bürgermeister regelmäßig in der Gemeindevertretersitzung berichtet wird und die Verwaltung an diesem Thema dran bleibt.