Redebeitrag Arbeitsgelegenheiten für Personen im Leistungsbezug des AsylbLG
Es gilt das in der Sitzung der Gemeindevertretung gesprochene Wort!
Die FDP-Fraktion hätte sich schon in der letzten Gemeindevertretersitzung dem Antrag der CDU grundsätzlich angeschlossen.
Wir fanden die Schleife über die gemeinsame Sitzung aller Ausschüsse in der letzten Woche allerdings ausgesprochen sinnvoll und lehrreich und bedanken uns für die Einsichten in die Arbeit der Verantwortlichen aus dem Landkreis.
Die in den Ausschüssen vorgestellten Zahlen für Münster waren sehr aufschlussreich:
Münster beherbergt mit Stand von vor 2 Wochen ca. 180 Personen, die unter das AsylbLG fallen. Zieht man Erwerbstätige, Kinder und Personen im Rentenalter ab, dann blieben noch 3 Personen, die der neuen Regelung unterfallen können. Allerdings wurde uns auch mitgeteilt, dass alle diese Zahlen stark, also auch nach oben, schwanken können.
Eine weitere Zahl hat mich ganz persönlich betroffen gemacht. Jeder Asylbewerber, der als Erwerbstätiger einer Beschäftigung nachgeht, zahlt für sein Bett in der Unterkunft über 400 € im Monat. Leben 4 Erberbstätige in einem Zimmer, dann zahlen sie zusammen 1.600 € im Monat. Ich will und kann das heute nicht bewerten, aber diese Zahlen müssen auch mal publik gemacht werden.
Uns ging und geht es bei unserer Zustimmung zum Antrag der CDU-Fraktion ausschließlich um Integrationsaspekte.
Kleine Kinder dürfen in den Kindergarten.
Größere gehen in die Schule.
Dabei treffen Mütter andere Mütter beim Bringen und Abholen.
Die Asylbewerber, die keine Arbeit haben, drohen in ein emotionales Loch zu fallen, aus dem sie vielleicht nicht alleine raus kommen. „Das Leben braucht Struktur“, dieser Grundsatz gilt meiner Meinung nach für jeden von uns, also auch für die Asylbewerber, die bei uns in Münster wohnen.
Arbeit schafft Kontakte, hilft beim Spracherwerb, bringt Verständnis für unsere Gepflogenheiten und kann integrativ wirken.
Der Bauhof hatte auf Anfrage mitgeteilt, dass er durchaus Bedarf hat. Warum also nicht diesen Weg gehen.
Die FDP-Fraktion distanziert sich entschieden gegen jede Form von Ressentiments gegen Asylbewerber und populistische Tiraden, die man in diesen Tagen immer wieder lesen und hören kann.
Wir stimmen dem Antrag der CDU-Fraktion aus zuvor genannten Gründen zu.