Lange Arbeitszeiten, wenig Freizeit aber hohe Berufszufriedenheit - FDP-Gewerbegespräch bei der Bäckerei Lang gibt tiefe Einblicke in das Bäckerhandwerk

Um Mitternacht beginnt nicht nur ein neuer Tag, sondern auch der Arbeitstag von Bäcker Wolfgang Lang. „Da muss ich schon um 19:00 Uhr ins Bett gehen, um gegen 24:00 Uhr für die Arbeit ausgeschlafen zu sein“, so Lang. „Viel Zeit für das Sozialleben haben wir leider nicht“, ergänzt seine Frau Silvia Lang, gelernte Bäckereifachverkäuferin. Vermutlich ist das einer der Gründe, warum es an Nachwuchs im Bäckerhandwerk mangelt. Der Job spricht viele junge Leute einfach nicht mehr an. Es fehlt an der Work-Life-Balance, die so wichtig geworden ist. Schnell kommt ein 18-Stunden Arbeitstag zusammen, aber dennoch machen der Bäckermeister und seine Frau einen zufriedenen und auch stolzen Eindruck.

Lang, der in eine Bäckerfamilie einheiratete, gab seinen ursprünglichen Beruf auf und begann erst mit 30 Jahren seine Lehre, die er allerdings deutlich verkürzen konnte. Den Berufswechsel hat er nie bereut und so die Familientradition – man ist in fünfter Generation Bäcker – hochgehalten.

„Es macht immer noch Spaß und solange die Gesundheit mitspielt mache ich weiter“, sagt Lang. Das ist nicht selbstverständlich, denn das Rentenalter hat er schon erreicht. Allerdings gönnen die Eheleute sich seit kurzem drei Ruhetage (Montag, Dienstag und Donnerstag). Dass der Bäckermeister weitermacht, dürfte nicht nur seine Kundschaft freuen, sondern auch seine beiden Angestellten. „Wir empfinden uns nicht nur als Team, sondern vielmehr als Familie“, sind beide stolz.

Die Bäckerei Lang kann auf ihre Stammkundschaft zählen und bietet insbesondere Backwaren aus Dinkelmehl, aber auch Weizen und Roggenprodukte an. „Wir nehmen nur feingemahlenes Mehl aus dem vollen Korn und lassen dem Teig viel Zeit zum Gehen. Anderthalb Stunden statt zehn Minuten müssen es schon sein, um die Backkunst hochzuhalten und besonders bekömmliche Brötchen herzustellen“, so Lang. Der Bäcker aus Leidenschaft bittet seine Kunden nicht böse zu sein, wenn mal etwas ausverkauft ist, schließlich macht man noch alles in Handarbeit und muss mit den Rohstoffen sorgsam umgehen.

„Die leckeren Produkte, das familiäre Arbeiten im Team und eine treue und freundliche Kundschaft machen die hohe Arbeitsbelastung nicht nur gut erträglich, sondern auch nach über 30 Berufsjahren immer noch viel Spaß“. Ein schönes Schlusswort für einen interessanten und kurzweiligen Besuch bei den Bäckereheleuten Lang in der Tannenstraße. Der FDP-Ortsverband bedankt sich für die tollen Eindrücke, die alle Teilnehmenden mitnehmen konnten.

Die Teilnehmenden des Gewerbegesprächs bei der Bäckerei Lang Foto: Elisa Döring
Die Teilnehmenden des Gewerbegesprächs bei der Bäckerei Lang Foto: Elisa Döring

Der Ortsverband der FDP Münster und Altheim steht Münsters Bürgerinnen und Bürgern jederzeit gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung und ist zudem unter http://fdp-muenster-hessen.de immer erreichbar.