Ein erster Anlass zum Feiern im Superwahljahr 2021: Die FDP Münster und Altheim wird 30 Jahre alt!
Der Ortsverband blickt auf eine bewegte Geschichte zurück und voller Zuversicht voraus in die Zukunft
Vor dreißig Jahren, im Jahr 1991, erfolgte in Münster die Neugründung der damaligen „F.D.P.“ (noch mit den Punkten zwischen den Buchstaben), die zu dem Zeitpunkt 1985 letztmalig bei Kommunalwahlen in unserer Gemeinde angetreten war. 1993, schon zwei Jahre später trat der Ortsverband unter der Führung des damaligen ersten Vorsitzenden Jürgen Gros erneut zur Wahl für das Gemeindeparlament an.
An der Spitze der Liste waren Namen, die dem einen oder der anderen Münsterer sicherlich noch etwas sagen: Jürgen Gros, Ingeborg Tobisch, Claudia Stroh und Alfred Oswald. Auf den folgenden Listenplätzen folgten dann Namen, die auch heute noch einen klingenden FDP-Namen haben. Hervorzuheben sind Karl-Friedrich Enderle und seine Frau Rita, Ulrike Jahnel mit Ehemann Manfred sowie Maria Gros. Insgesamt konnte die „F.D.P.“ damals mit 15 Kandidatinnen und Kandidaten einen Wahlvorschlag aufstellen.
Die Themen von damals ähneln verblüffend Auszügen des heutigen Wahlprogramms des FDP-Ortsverbands. Ein Ausschnitt von 1993: Toleranz im Parlament, mehr Rücksicht auf die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, Neuansiedlung von Gewerbe und Industrie, Neuschaffung von Arbeitsplätzen, Neubau eines Kindergartens „im Westen“, verbesserte Jugendarbeit und Neugestaltung der Hauptstraße. So stand es in der Offenbach Post am 14. Januar 1993.
Heute liest sich das im Wahlprogramm der FDP in etwa so: Frischer Wind für weniger Zank im Parlament, mehr Bürgerbeteiligung, Gewerbe vor Ort unterstützen und durch Neuansiedlung stärken, neues Katholisches Familienzentrum St. Michael am alten Standort bauen, Eltern von KiTa-Kindern einrichtungsübergreifend in einem KiTa-Beirat einbinden, Jugendbeteiligung in der Politik durch Schaffung eines Jugendbeirates fördern.
Das Wahlergebnis war übrigens mehr als deutlich. Die CDU errang über 50% und konnte, wie man das heute nennt, durchregieren.
Die internen Protokolle der FDP aus den Jahren 1993 bis 1997 zeigen, dass diese Mehrheit gute Ideen verhinderte, die zum Teil noch heute auf Umsetzung warten. Man kann nur hoffen, dass sich diese Dominanz, egal für welche Partei, 2021 nicht wiederholt.
Ulrike und Manfred Jahnel (dieses Jahr immer noch dabei und auf den Listenplätzen 9 und 16 zu finden) erinnern sich noch gut an die Zeit: „Wir hatten zwei Sitze bekommen und wollten natürlich mitbekommen, was in allen Ausschüssen lief. Da mussten dann auch die Mitglieder als Zuhörer in den Sitzungen ran und allen anderen berichten. Manche gute Idee wurde durch die CDU abgelehnt. So erinnern wir uns an unseren Antrag aus 1994 einen beleuchteten Fahrradweg von Altheim/Bahnhof nach Münster zu bauen. Der Antrag fand außer in der CDU von allen anderen Parteien Zustimmung. Immerhin ist er ja dann doch gebaut worden, aber wenn eine Partei die absolute Mehrheit hat, dann kann das ein Parlament schon sehr blockieren.“
Maria Gros (Listenplatz 10) war mit ihrem damaligen Ehemann auch schon dabei: „Mein damaliger Mann hat sich in diese Aufgabe sehr reingehängt. Da gab es keinen Tag, an dem nicht eine Sitzung war, oder mit Parteifreunden telefoniert wurde. Von außen sieht das immer so einfach aus. Aber viel Fachwissen musste er sich erst aneignen. Da ging mancher Abend drauf. Wir waren aber auch eine tolle Gemeinschaft. Damals richteten wir noch den Flohmarkt an der Feuerwehr in Münster aus. Die Sommerfeste, Radtouren und eine Fahrt zum Berliner Reichstag sind mir noch in sehr guter Erinnerung. Die jetzige „Truppe“ erinnert mich an uns damals, darum bin ich wieder als Listenkandidatin dabei.“
Auch Michael J. Reiter (auf Listenplatz 6), mit 33 Jahren FDP-Zugehörigkeit dienstältestes Mitglied, erinnert sich: „Von 1975 bis 1980 wohnte ich das erste Mal in Münster. Danach war bis 2007 meine Heimat Dieburg. Ich war in dieser Zeit immer der Dieburger als auch der Münsterer FDP verbunden und pflegte mit beiden den politischen Austausch. Nachdem ich mein Unternehmen im Nordring/Dieburg in andere Hände gegeben hatte, zog ich 2007 mit meiner Familie zurück nach Münster. Von da an war für mich die Mitarbeit in der FDP unter ihrem Vorsitzenden Karl-Friedrich Enderle selbstverständlich. Einige Jahre war ich auch zweiter Vorsitzender. Schon seit meinen ersten Tagen in Münster gilt mein großes Interesse der Entwicklung des Bürgerparks und ich versuche bis heute diesen mit den Verantwortlichen in der Gemeinde als Berater weiterzuentwickeln. Vielleicht können wir nach dem 14. März im Parlament neue Akzente setzen.“
1998 hatte der Ortsverband nach dem Scheitern bei der Kommunalwahl 1997 eine schwere Zeit. Von Auflösung soll sogar die Rede gewesen sein. Es war dann drei Frauen zu verdanken, die mit Ulrike Jahnel, Rita Enderle und Claudia Stroh die Führung übernahmen und den Fortbestand sicherten. Manch Anekdote rankt sich um die Jahre danach, aber letztendlich konnte der Verband ab 2006 unter seinem Vorsitzenden Karl-Friedrich Enderle sich nicht nur stabilisieren, sondern auch wieder wachsen. „Von ihm habe ich die Grundzüge der Kommunalpolitik erfahren, eine Menge gelernt und viel Spaß gehabt“, so Jörg Schroeter, heute erster Vorsitzender des Ortsverbands.
2018 übernahm ein völlig neues Vorstandsteam die Führung der FDP in Münster. Jörg Schroeter, Arne Mundelius, Dominik Löbig und Katja Schledt. Mancher hatte noch keine langjährige Parteierfahrung, aber eine Menge Ideen was man alles in Münster, Altheim und dem Breitefeld machen könnte. Wieder rumpelte es etwas im Ortsverband, aber der Erfolg gab dem Team letztlich bis jetzt Recht. Die Mitgliederzahl konnte verdoppelt werden, die Anzahl der Freunde und Förderer wächst und der FDP-Ortsverband zeigt mit seinen zahlreichen Aktivitäten, dass er es ernst meint, mit seinem Antritt zur Kommunalwahl.
„Wir sind sehr stolz, dass mit Maria Gros, Ulrike und Manfred Jahnel und Michael J. Reiter die FDP in Münster und Altheim ein über Jahrzehnte erfahrenes Team politisch interessierter Mitglieder und ehemaliger Mitglieder in ihren Reihen hat. „Die Mischung machts! Es ist immer wieder spannend zu erleben, wie die Ideen der „jungen“ mit den Hinweisen der erfahrenen Mitglieder zu einer runden Sache werden,“ so sind sich die beiden Vorsitzenden Jörg Schroeter und Arne Mundelius einig.
„Letztendlich entscheidet aber jeder Wählende, ob er uns das Mandat für die Kommunalpolitik durch seine 37 Stimmen gibt“. Wünschen tut es sich die FDP. Das Ziel bei der Kommunalwahl 2021: „4 Sitze im Parlament,“ lacht Jörg Schroeter, „die sollen es schon werden!“